"Gleich im ersten Buch Mose ist es Gott selbst, der den Brudermörder Kain mit einem Mal tätowiert, das zeit seines Lebens sichtbar machen sollte: Wer Kain totschlägt, soll siebenfach gerächt werden. Dennoch wird dem Volk Israel im weiteren Verlauf der Tora untersagt, sich „um eines Toten willen“ zu tätowieren. Priestern wird das Stechen und Ritzen ganz verboten (...).
Im Christentum ändert sich diese eher negative Bewertung, vermutlich ausgehend von dem Pauluswort in Galater 6,17: „Denn ich trage die Malzeichen Jesu an meinem Leibe.“ Die Aussage war wohl eher im übertragenen Sinne gemeint, doch die Volksfrömmigkeit deutete das bald als Hinweis auf eine Tätowierung oder gar Stigmatisierung (...)."
Dr. Frank Hofmann,
ehem. Chefredakteur "Andere Zeiten"